Neues Pilotprojekt:

Lettere fuori dal Festival

Drei Schweizer Illustratoren:innen – Tito Moccia, Sara Guerra und Francesca Sanna – treffen jeweils eine Klasse der Schulen des Valposchiavo, während die Schriftsteller Giorgio Genetelli, Vincenzo Todisco und Mattia Bertoldi den Schülern:innen der Berufsschulen von ihrer Arbeit erzählen.

In Zusammenarbeit mit der Biblioteca di Brusio finden im Juni drei öffentliche Begegnungen statt. Unter dem Titel Die literarischen Dienstage in Brusio, startet am 6. Juni Sara Catella im Gespräch mit Chiara Balsarini über ihren Roman Le malorose (Casagrande 2022). Am 13. Juni wird Leopoldo Lonati dank der Kompetenz von Lou Lepori seine Geschichte als Dichter schildern, und am 20. Juni ist Angelika Overath an der Reihe, die zu diesem Anlass von der Redaktionsleiterin von Viceversa Literatur Ruth Gantert vermittelt wird.

Die literarischen Dienstage in Brusio

6. Juni 2023, 20:00 Uhr
Biblioteca di Brusio

Vorstellung von
Le malorose

(Casagrande, 2022)

Im abgelegenen Bleniotal zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird die Hebamme Caterina Capra an das Krankenbett von Don Antonio, Pfarrer von Corzoneso gerufen, der aufgrund einer unbekannten Krankheit die Sprache verloren hat. Angesichts des trägen und stummen Priesters fasst Caterina im Laufe der Tage immer mehr Mut und beginnt, ihn mit Gedanken und Fragen zu bedrängen, die sie beschäftigen.

Sara Catella ist 1980 in Lugano geboren, studierte Literatur und Philosophie an der Università Statale in Mailand, bevor sie nach Bern zog, wo sie immer noch lebt. Sie schloss ihr Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel ab. Le malorose, ihre Abschlussarbeit, ist ihr erster Roman.

Chiara Balsarini wurde 1985 in Brusio geboren. Sie ist seit 2009 Hebamme. Schon als Kind spielte sie Theater. Ab 2010 besuchte sie zwei Jahre lang Theaterkurse an der Schule MAT (Movimento Artistico Ticinese) in Lugano. Sie hat an verschiedenen Theaterseminaren und Workshops in der Schweiz, Italien und Portugal teilgenommen. Im Jahr 2015 gründete sie zusammen mit Begoña Feijoo Fariña das Ensemble inauDita in Brusio. Für ihr gesamtes Schaffen erhielt sie 2021 den Förderpreis des Amts für Kultur des Kantons Graubünden.

13. Juni 2023, 20:00 Uhr
Biblioteca di Brusio

Eine Reise durch die Poetik von Leopoldo Lonati, im Dialog mit Lou Lepori

Lou Lepori, auch als Pierre Lepori bekannt, wurde 1968 in Lugano geboren. Er promovierte in Theatergeschichte an der Universität Bern, wo er die italienische Ausgabe des Schweizerischen Theaterlexikons (Chronos Verlag, 2005) herausgab. Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet er als Kulturjournalist für das Radio der italienischen Schweiz RSI (Rete Due) und als Mentor für kreatives Schreiben an der Hochschule der Künste Bern. Er ist Autor von Romanen und Gedichten und arbeitet auch als Übersetzer. Zu seinen Übersetzungsarbeiten gehören Le parole che so / Les mots que je sais von Leopoldo Lonati (Übersetzung von Lou Lepori und Mathilde Vischer, Éditions d’en bas, 2014).

Leopoldo Lonati wurde 1960 in Tradate geboren. Er veröffentlichte die Gedichtbände Griselle (1998), Le parole che so (2005, Sonderpreis des Schillerpreises 2006), beide für den Verlag Edizioni Leggere und die Sammlung Res Rem Rien (Hic et Nunc 1996, mit zehn Kupferstichen von Samuele Gabai). Sein letztes Werk ist Discorso senza un alito di vento (Casagrande, 2022).

20. Juni 2023, 20:00 Uhr
Biblioteca di Brusio

Präsentation von
Un inverno a Istanbul

(Armando Dadò editore, 2022,
Übersetzung von Laura Bortot)

Angelika Overath erzählt von Istanbul, einer Stadt zwischen Mittelalter und Moderne, einer Stadt voller Schönheit und Widersprüche, in der eine unerwartete Liebe möglich wird.

Ruth Gantert ist Literatur­vermittlerin, Redaktorin und Übersetzerin. Sie ist künstlerische Leiterin des Service de Presse Suisse, Redaktions­leiterin des dreisprachigen Jahrbuchs der Schweizer Literaturen Viceversa und der Internet­plattform viceversaliteratur.ch und verantwortlich für deren deutsche Ausgabe. Ausserdem ist sie Geschäfts­führerin der Kulturstiftung Fondazione Casa Atelier Bedigliora. Sie hat u.a. die ersten sechs Bände des Ungewissen Manifests von Frédéric Pajak (edition clandestin) und Kurz­geschichten von Anna Felder (Circolare, Limmat Verlag) übersetzt.

Angelika Overath wurde im Juli 1957 in Karlsruhe geboren. Sie arbeitet als Journalistin, Literaturkritikerin und Dozentin und veröffentlicht unter anderem die Romane Nahe Tage, Flughafenfische und Sie dreht sich um. Flughafenfische wurde für den Deutschen Buchpreis und den Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre literarischen Reportagen wurde sie mit dem Egon Erwin Kisch Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Sent, Kanton Graubünden.

Begegnungen in den Berufsschulen

5. April 2023

Giorgio Genetelli

1960 in Preonzo (TI) geboren, Schreiner, Journalist, Schriftsteller und Blogger sowie Mitgründer des Verlagsprojekts Arbòk Group. Er hat unter anderem die Romane Il becaària (Erstausgabe Anaedizioni, 2010, Neuauflage Gabriele Capelli, 2020), La partita (Ulivo, 2018) und Merluz Vogn (Gabriele Capelli, 2020) veröffentlicht. Zu seiner umfangreichen Produktion von Kurzgeschichten gehört La conta degli ostinati (Gabriele Capelli, 2017), ein Werk, das von der Jury des Premio Chiara 2018 in der Rubrik Segnalati aufgenommen wurde.

6. April 2023

Vincenzo Todisco

Vincenzo Todisco lebt in Rhäzüns (GR) und hat italienische und französische Literatur studiert. Zur Zeit unterrichtet er an der Pädagogischen Hochschule in Chur. Sein Debüt als Schriftsteller gab er 1999 mit der Kurzgeschichtensammlung Il culto di Gutenberg (Dadò, 1999). Danach veröffentlichte er die Romane Quasi un western (Casagrande, 2003), Il suonatore di bandoneón (Casagrande, 2006), Rocco e Marittimo (Casagrande, 2011) und Il bambino lucertola. Im Jahr 2005 wurde er mit dem Bündner Literaturpreis ausgezeichnet.

11. Mai 2023

Mattia Bertoldi

Mattia Bertoldi ist Autor von Romanen, Zeitungsartikeln, Kurzgeschichten und Fernsehserien. Er wurde 1986 in Lugano geboren und schloss sein Studium der italienischen und englischen Literatur und Linguistik in Zürich ab. Zu seinen jüngsten Werken zählen die Romane Le cose belle che vorrai ricordare, Come tanti piccoli ricordi und Il coraggio di Lilly (TEA/Tre60, respektive 2017, 2019 und 2022).

Begegnungen in den Sekundarschulen

28. April 2023

Sara Guerra

Sara Guerra Rusconi wurde 1975 in Sorengo (Schweiz) geboren und absolvierte nach der Schule ein Studium der Illustration am Europäischen Institut für Design in Mailand, wobei sie sich auf Kinderillustration spezialisierte. Sie ist als Freiberuflerin im Bereich der Illustration tätig und arbeitet mit Zeitungen, dem Schweizer Fernsehen, Verlagen und Werbeagenturen zusammen.

saraguerra.ch

23. Mai 2023

Tito Moccia

Tito Moccia wurde 1976 in Locarno geboren. Seit seiner Kindheit vom Meer fasziniert, beschloss er, sich näher mit ihm zu befassen und erwarb 2001 einen Master in Biologie an der Universität Neuenburg. Aus Mangel an Kreativität zog er nach Genf, wo er zwischen Atelier, ein wenig Kupferstich und viel Bildhauerei im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMCO) und teilweise im Museum Léman in Nyon arbeitet. Im Jahr 2021 hat er sein erstes Bilderbuch ASTOR veröffentlicht.

titomoccia.ch

24. Mai 2023

Francesca Sanna

Francesca Sanna ist Illustratorin und Bilderbuchautorin. Ursprünglich aus Sardinien stammend, lebt und gestaltet sie heute in der Schweiz. Nach ihrem Abschluss in Architektur an der Universität Cagliari zog sie zunächst nach Deutschland und dann in die Schweiz, wo sie in Basel und Luzern Design und Illustration studierte. Sie hat einen Master-Abschluss in Design mit Spezialisierung auf Illustration von der Hochschule für Kunst und Design in Luzern und hat kurzzeitig in New York studiert, wo sie an einer Sommerresidenz an der School of Visual Arts teilgenommen hat. Ihre Bücher wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt. Heute lebt sie in Zürich und arbeitet für Die Blaue Ampel.

francescasanna.com